14. 6. 1973
Ofizielle Gründung des «Komitees Aktion Rhy» mit dem Vereinszweck, «die Landschaft zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein zu erhalten sowie bereits bestehende und geplante Beeinträchtigungen zu bekämpfen». Gemeint war damit die geplante Autobahn E 70, die nach dem Willen der Planer vierspurig von Thayngen über Dörflingen, über das Naturschutzgebiet Schaaren am Rhein und das Schlattertal nach Benken geführt hätte. Daher auch der Name «Schaarenautobahn».
30. 6. 1973
Die Aktion Rhy organisiert eine «Grosskundgebung zu Wasser und zu Lande», an der sich rund 30 Weidlinge und andere Boote von Diessenhofen nach Schaffhausen treiben lassen und die mit diversen Ansprachen auf dem Fronwagplatz endet. Die Demonstration erregt weit über die Region hinaus grosses Aufsehen. Fast gleichzeitig wird mit dem Sammeln von Unterschriften für eine Petition «zur Erhaltung der Rheinlandschaft» begonnen mit dem klaren Untertitel «gegen die Autobahn E 70.
2. 9. 1973
Die Petition wird mit 9305 Unterschriften Staatsschreiber Peter Uehlinger übergeben.
27. 2. 1975
Weil weder von der Regierung noch vom Kantonsrat ein Echo kommt, startet die Aktion Rhy eine kantonale Volksinitiative unter demselben Titel wie die Petition.
14. 8. 1975
Die Initiative wird mit 5406 gültigen Unterschriften eingereicht (notwendig: 1000 Unterschriften). Der Initiative wird vom Kantonsrat ein Gegenvorschlag gegenüber gestellt, mit der sich das Initiativkomitee einverstanden erklärt.
15.5.1977
Eine kantonale Volksabstimmung heisst den Gegenvorschlag mit 18 857 Ja gegen 5942 Nein gut. Die Kantonsregierung wird dadurch verpflichtet, gegenüber der E 70 eine ablehnende Haltung einzunehmen. Seither hat man von dem Strassenbauprojekt, mindestens offiziell, praktisch nichts mehr gehört.
1975 bis 1981
Von den Leuten aus der Aktion Rhy selbst, aber auch von aussen, wird der Verein zunehmend gedrängt, etwas gegen den störenden und ständig zunehmenden Motorbootverkehr auf dem Rhein zu unternehmen. Lange Zeit hat sich die Aktion Rhy unermüdlich dafür eingesetzt, diesen Motorbootverkehr mit einigen bindenden Massnahmen (Ruhezeiten, Verbot, rheinabwärts zu fahren, etc.) auf ein erträgliches Mass zu reduzieren. Die Aktion Rhy hat immer wieder betont, dass sie nicht für ein totales Motorbootverbot ist, sondern sich eine friedliche Ko-Existenz durchaus vorstellen kann, bei einer vernünftigen Handhabung des motorisierten Verkehrs auf dem Rhein. Das hat aber nichts gefruchtet.
1981
Erstmals seit 1973 wird wieder eine «Rhydemo» durchgeführt, welche mit einer friedlichen Kundgebung einen «motorfreien Tag auf dem Wasser» propagiert und für die Anliegen vieler Rheinfreunde wirbt. Seither wird die Rhydemo, wo man sich von Diessenhofen nach Schaffhausen treiben lässt auf Weidlingen, Gummibooten, Kajaks, Kanus etc., regelmässig durchgeführt; eine Mischung zwischen Protest und Volksfest.
25. 5. 1987
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte die Aktion Rhy immer für eine friedliche Ko-Existenz zwischen motorisierten und unmotorisierten Rheinnutzern plädiert. Alle Vorschläge der Aktion Rhy, die zu einer Beruhigung auf dem Rhein hätten führen können, wurden weder ernst genommen noch gar berücksichtigt. Halbherzige Lippenbekenntnisse haben die Belästigung durch Motorbootwellen, -lärm und -gestank nicht reduziert. Nach reiflicher Überlegung beschliesst die Mitgliederversammlung des Vereins, eine Initiative «zur Verminderung der Motorboote auf dem Rhein» zu lancieren; Bootsliegeplätze auf Kantonsgebiet sollen demnach künftig motorlosen Booten vorbehalten sein.
21.12.1987
Die Initiative der Aktion Rhy wird mit 1’333 gültigen Unterschriften dem Schaffhauser Baudirektor Ernst Neukomm übergeben.
10. 6. 1990
Mit 9’995 Ja- gegen 1\’857 Nein-Stimmen wird die Aktion Rhy-Initiative klar abgelehnt.